Ein Firmendepot ermöglicht Unternehmen, überschüssiges Kapital in Aktien, ETFs, Fonds oder Anleihen anzulegen.
Die Erträge unterliegen nicht der Abgeltungsteuer, sondern der Unternehmensbesteuerung (z. B. Körperschaft- oder Einkommensteuer).
Ein Firmendepot lohnt sich besonders für GmbH, UG und Freiberufler, die langfristig Kapital aufbauen oder Rücklagen gewinnbringend investieren möchten.
Online-Broker bieten meist günstigere Konditionen als klassische Banken, erfordern aber mehr Eigenverantwortung.
Bei der Depoteröffnung sind Handelsregisterauszug, Gesellschaftsvertrag und Vollmachten erforderlich.
Verluste aus Termingeschäften dürfen nur bis 20.000 € jährlich verrechnet werden (§ 20 Abs. 6 EStG).
Unternehmen legen Kapital über ein Firmendepot an, um Rendite und Wachstum zu fördern.
Ein Firmendepot eröffnet Unternehmen die Möglichkeit, überschüssiges Kapital gezielt anzulegen und von Renditechancen an den Finanzmärkten zu profitieren. Ob GmbH, Freiberufler oder Konzern – mit der richtigen Depotstrategie lassen sich Liquidität, Steuern und Wachstum optimal steuern.
Dieser Ratgeber zeigt, worauf es bei Auswahl, Eröffnung und Verwaltung wirklich ankommt.
Firmendepot Vergleich: 15 Anbieter im Überblick (11/2025)
Wir haben den Markt für Firmendepots analysiert und stellen Dir im Oktober 2025 die 15 wichtigsten Anbieter mit ihren Konditionen und Leistungen im Überblick vor.
Das Vivid Firmendepot kombiniert Firmenkonto und Investmentfunktionen in einem – perfekt für KMU mit digitalen Ansprüchen.
Rechtsformen: GmbH, UG, GbR, eingetragene Unternehmen
Eröffnung inkl. Geschäftskonto; Gebühren je Tarif: 0–41 €/Monat.
Gebührenfreies Investieren in Aktien & ETFs
Krypto-Handel möglich
Limitierte Börsenplätze möglich
Regulatorische Prüfungen bei Antrag
ab0 €
Depotgebühr pro Monat
1
Das Vivid Firmendepot kombiniert Firmenkonto und Investmentfunktionen in einem – perfekt für KMU mit digitalen Ansprüchen.
Rechtsformen: GmbH, UG, GbR, eingetragene Unternehmen
Eröffnung inkl. Geschäftskonto; Gebühren je Tarif: 0–41 €/Monat.
Gebührenfreies Investieren in Aktien & ETFs
Krypto-Handel möglich
Limitierte Börsenplätze möglich
Regulatorische Prüfungen bei Antrag
UnitPlus Business ist weniger ein klassischer Broker, sondern eine Liquiditäts-/Treasury-Lösung mit Fondsstruktur für Unternehmen.
Rechtsformen: GmbH, UG, KG, GmbH & Co. KG, AG, GbR
Kein Trading nötig – Fokus auf Liquidität
Sondervermögen schützt vor Bankenrisiko
Transparente Kostenstruktur
Nicht für Einzelunternehmen geeignet
bis0,40 %
Depotgebühr p. a.
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UnitPlus Business ist weniger ein klassischer Broker, sondern eine Liquiditäts-/Treasury-Lösung mit Fondsstruktur für Unternehmen.
Rechtsformen: GmbH, UG, KG, GmbH & Co. KG, AG, GbR
Kein Trading nötig – Fokus auf Liquidität
Sondervermögen schützt vor Bankenrisiko
Transparente Kostenstruktur
Nicht für Einzelunternehmen geeignet
Das Commerzbank DirektDepot kombiniert klassisches Banking mit Depotfunktionen und richtet sich an Unternehmen, die Wertpapiergeschäfte direkt über ihre Hausbank abwickeln möchten.
Rechtsformen: GmbH, UG, Freiberufler (über Beratung)
Persönliche Beratung über Filialnetz und Firmenkundenbetreuer
Geschäftskonto und Wertpapierdepot in einem Angebot
Deutsche Einlagensicherung und stabile Bankstruktur
Eröffnung meist nur über Berater möglich
Höhere Ordergebühren im Vergleich zu Online-Brokern
0 €
Depotgebühr pro Monat
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Das Commerzbank DirektDepot kombiniert klassisches Banking mit Depotfunktionen und richtet sich an Unternehmen, die Wertpapiergeschäfte direkt über ihre Hausbank abwickeln möchten.
Rechtsformen: GmbH, UG, Freiberufler (über Beratung)
Persönliche Beratung über Filialnetz und Firmenkundenbetreuer
Geschäftskonto und Wertpapierdepot in einem Angebot
Deutsche Einlagensicherung und stabile Bankstruktur
Eröffnung meist nur über Berater möglich
Höhere Ordergebühren im Vergleich zu Online-Brokern
eToro erlaubt Firmenkonten mit Multi-Asset-Investment (Aktien, ETFs, Krypto, CFDs).
Rechtsformen: GmbH, UG, AG (nach Prüfung)
Social / CopyTrading-Funktionen
Multi-Asset (Aktien, ETFs, Krypto)
Benutzerfreundliche Plattform
Spread- und Kommissionsmodell
CFD-Risiken
ab0 €
Depotgebühr pro Monat
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eToro erlaubt Firmenkonten mit Multi-Asset-Investment (Aktien, ETFs, Krypto, CFDs).
Rechtsformen: GmbH, UG, AG (nach Prüfung)
Social / CopyTrading-Funktionen
Multi-Asset (Aktien, ETFs, Krypto)
Benutzerfreundliche Plattform
Spread- und Kommissionsmodell
CFD-Risiken
CapTrader bietet ein internationales Firmendepot ohne Depotgebühr – ideal für GmbH, UG oder AG mit aktivem Handel und großen Märkten.
Rechtsformen: GmbH, UG, AG, KG, Freiberufler
Sehr niedrige Orderkosten (z. B. Xetra 0,10 %, mind. 4 €)
US-Aktien ab 0,01 USD/Aktie (mind. 2 USD)
Zugang zu 150+ Börsen weltweit
Mindesteinlage ca. 2.000 €
0 €
Depotgebühr pro Monat
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CapTrader bietet ein internationales Firmendepot ohne Depotgebühr – ideal für GmbH, UG oder AG mit aktivem Handel und großen Märkten.
Rechtsformen: GmbH, UG, AG, KG, Freiberufler
Sehr niedrige Orderkosten (z. B. Xetra 0,10 %, mind. 4 €)
US-Aktien ab 0,01 USD/Aktie (mind. 2 USD)
Zugang zu 150+ Börsen weltweit
Mindesteinlage ca. 2.000 €
LYNX nutzt die IBKR-Infrastruktur und richtet sich an Geschäftskunden mit internationalen Anforderungen.
Rechtsformen: GmbH, UG, AG
Orderkosten ab 0,14 % (mind. 5,80 €)
Internationale Börsenzugänge
Leistungsstarke Tools & Plattform
Keine klar ausgewiesene Mindesteinlage
0 €
Depotgebühr pro Monat
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LYNX nutzt die IBKR-Infrastruktur und richtet sich an Geschäftskunden mit internationalen Anforderungen.
Rechtsformen: GmbH, UG, AG
Orderkosten ab 0,14 % (mind. 5,80 €)
Internationale Börsenzugänge
Leistungsstarke Tools & Plattform
Keine klar ausgewiesene Mindesteinlage
XTB bietet ein digitales Firmenkonto/Depot für Unternehmen mit Fokus auf Aktien- und ETF-Handel.
Rechtsformen: GmbH, UG, AG, GbR
Bis 100.000 € Monatsvolumen gebührenfrei
Moderne Plattform & App
Schnelle Kontoeröffnung
Kein Handel über Xetra möglich
0 €
Depotgebühr pro Monat
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XTB bietet ein digitales Firmenkonto/Depot für Unternehmen mit Fokus auf Aktien- und ETF-Handel.
Rechtsformen: GmbH, UG, AG, GbR
Bis 100.000 € Monatsvolumen gebührenfrei
Moderne Plattform & App
Schnelle Kontoeröffnung
Kein Handel über Xetra möglich
Das Interactive Brokers Firmenkonto bietet ein globales Depot mit Multiwährungsfunktion, niedrigen Gebühren und professionellen Tools.
Rechtsformen: GmbH, UG, AG (nach Prüfung)
Orderkosten ab 5,90 €; Depotgebühr: 0 € (ab 5 Trades/Quartal), sonst 50 €/Monat
Deutscher Support & Einlagensicherung
Eröffnungsbonus als Orderguthaben
Inaktivitätsgebühr möglich
ab0 €
Depotgebühr pro Monat
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Das Interactive Brokers Firmenkonto bietet ein globales Depot mit Multiwährungsfunktion, niedrigen Gebühren und professionellen Tools.
Rechtsformen: GmbH, UG, AG (nach Prüfung)
Orderkosten ab 5,90 €; Depotgebühr: 0 € (ab 5 Trades/Quartal), sonst 50 €/Monat
Deutscher Support & Einlagensicherung
Eröffnungsbonus als Orderguthaben
Inaktivitätsgebühr möglich
Broker der Sparkassen – Firmendepots werden nicht standardmäßig angeboten, meist über Rücksprache und Sonderverträge.
Rechtsformen: juristische Personen / Unternehmen (auf Anfrage)
Anbindung zum Sparkassenverbund
Marktbekannte Plattform
Hohe Sicherheit durch Sparkassenstruktur
Firmendepot nur auf Anfrage
Keine öffentlich dokumentierten Konditionen
ab0 €
Depotgebühr pro Monat
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ab0 €
Depotgebühr pro Monat
Broker der Sparkassen – Firmendepots werden nicht standardmäßig angeboten, meist über Rücksprache und Sonderverträge.
Rechtsformen: juristische Personen / Unternehmen (auf Anfrage)
Anbindung zum Sparkassenverbund
Marktbekannte Plattform
Hohe Sicherheit durch Sparkassenstruktur
Firmendepot nur auf Anfrage
Keine öffentlich dokumentierten Konditionen
Depot der Deutschen Bank – in Kombination mit Geschäftskonto über Beratung.
Rechtsformen: GmbH, UG, AG (über Berater)
Integration mit Deutsche Bank / Postbank
Deutscher Bankenstandard & Service
Vertrauen durch Markenname
Eröffnung nur über Berater möglich
ab0 €
Depotgebühr pro Monat
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ab0 €
Depotgebühr pro Monat
Depot der Deutschen Bank – in Kombination mit Geschäftskonto über Beratung.
Rechtsformen: GmbH, UG, AG (über Berater)
Integration mit Deutsche Bank / Postbank
Deutscher Bankenstandard & Service
Vertrauen durch Markenname
Eröffnung nur über Berater möglich
Das GBE Brokers Business-Konto bietet professionellen Zugang zu globalen Märkten für Unternehmen, die mit CFDs und Devisen handeln möchten.
Rechtsformen: Juristische Personen / Unternehmen
Provisionfrei über Spread
Schnelle Kontoeröffnung
Marktzugang für Derivate
Kein klassischer Aktien-/ETF-Handel
Risiken durch Hebelprodukte
ab0 €
Depotgebühr pro Monat
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GBE Brokers (Business-Konto)
ab0 €
Depotgebühr pro Monat
Das GBE Brokers Business-Konto bietet professionellen Zugang zu globalen Märkten für Unternehmen, die mit CFDs und Devisen handeln möchten.
Rechtsformen: Juristische Personen / Unternehmen
Provisionfrei über Spread
Schnelle Kontoeröffnung
Marktzugang für Derivate
Kein klassischer Aktien-/ETF-Handel
Risiken durch Hebelprodukte
RIDE richtet sich an Firmen und Holdings mit automatisierten Investmentlösungen und Reporting.
Rechtsformen: GmbH, UG, Holdinggesellschaften
Depotgebühr: 0 €
Automatisiertes Rebalancing
Strategieorientierte Plattform
Reporting-Tools für Firmen
Servicegebühren (ab ~0,20 %)
ab0 €
Depotgebühr pro Monat
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ab0 €
Depotgebühr pro Monat
RIDE richtet sich an Firmen und Holdings mit automatisierten Investmentlösungen und Reporting.
Rechtsformen: GmbH, UG, Holdinggesellschaften
Depotgebühr: 0 €
Automatisiertes Rebalancing
Strategieorientierte Plattform
Reporting-Tools für Firmen
Servicegebühren (ab ~0,20 %)
Das FNZ Bank Business Depot ist eine professionelle B2B-Depotlösung für Unternehmen und Kapitalgesellschaften mit Fokus auf Fonds, ETFs und digitale Vermögensverwaltung.
Rechtsformen: GmbH, UG, AG, Stiftungen
Depotgebühr: ab 0,10 % p. a. Verwahrentgelt
Professionelle Depotführung für Unternehmen
Deutsche Verwahrstelle & Plattformanbindung
Geeignet für Fonds- und ETF-Investments
Verwahrentgelt je nach Depotvolumen
ab0 €
Depotgebühr pro Monat
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ab0 €
Depotgebühr pro Monat
Das FNZ Bank Business Depot ist eine professionelle B2B-Depotlösung für Unternehmen und Kapitalgesellschaften mit Fokus auf Fonds, ETFs und digitale Vermögensverwaltung.
Rechtsformen: GmbH, UG, AG, Stiftungen
Depotgebühr: ab 0,10 % p. a. Verwahrentgelt
Professionelle Depotführung für Unternehmen
Deutsche Verwahrstelle & Plattformanbindung
Geeignet für Fonds- und ETF-Investments
Verwahrentgelt je nach Depotvolumen
Finvesto bietet günstige Depotlösungen für Unternehmen, besonders bei Fonds/ETF-Auswahl.
Rechtsformen: Juristische Personen (z. B. GmbH, UG)
Depotgebühr: 0 € ab 25.000 € Volumen, sonst 30 €/Jahr
Fondsorders kostenlos
ETFs ab 0,2 %
Günstige Konditionen für große Volumina
Kein aktiver Wertpapierhandel im klassischen Sinne
ab0 €
Depotgebühr pro Monat
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ab0 €
Depotgebühr pro Monat
Finvesto bietet günstige Depotlösungen für Unternehmen, besonders bei Fonds/ETF-Auswahl.
Rechtsformen: Juristische Personen (z. B. GmbH, UG)
Depotgebühr: 0 € ab 25.000 € Volumen, sonst 30 €/Jahr
Fondsorders kostenlos
ETFs ab 0,2 %
Günstige Konditionen für große Volumina
Kein aktiver Wertpapierhandel im klassischen Sinne
Das Interactive Brokers Firmenkonto bietet ein globales Depot mit Multiwährungsfunktion, niedrigen Gebühren und professionellen Tools.
Rechtsformen: GmbH, UG, AG
Sehr niedrige Orderkosten (ab 0,0035 USD/Aktie, mind. 1 USD)
Multi-Currency-Funktion & API-Anbindung
Zugang zu internationalen Börsen
Mindestguthaben ab ca. 10.000 USD erforderlich
0 €
Depotgebühr pro Monat
15
Interactive Brokers (Firmenkonto)
0 €
Depotgebühr pro Monat
Das Interactive Brokers Firmenkonto bietet ein globales Depot mit Multiwährungsfunktion, niedrigen Gebühren und professionellen Tools.
Rechtsformen: GmbH, UG, AG
Sehr niedrige Orderkosten (ab 0,0035 USD/Aktie, mind. 1 USD)
Multi-Currency-Funktion & API-Anbindung
Zugang zu internationalen Börsen
Mindestguthaben ab ca. 10.000 USD erforderlich
Hinweis nach § 18 Abs. 6 Zahlungskontengesetz: Bitte beachte, dass dieser Vergleich keinen kompletten Marktüberblick darstellt.
Was ist ein Firmendepot?
Ein Firmendepot ist ein spezielles Wertpapierdepot, das von einem Unternehmen eröffnet wird, um überschüssiges Kapital am Finanzmarkt anzulegen. Im Gegensatz zu einem Privatdepot steht hier nicht die private Vermögensbildung im Mittelpunkt, sondern die strategische Geldanlage für Geschäftskunden. Über ein solches Depot für Unternehmen können verschiedene Produkte wie Aktien, ETFs, Anleihen oder Fonds gehandelt werden.
Unterschiede: Firmendepot vs. Privatdepot
Ein Firmendepot unterscheidet sich in mehreren Punkten deutlich vom Privatdepot: Von der Besteuerung über die Handelskonditionen bis hin zur typischen Nutzung ergeben sich klare Unterschiede für Unternehmen und Privatpersonen.
Was sind die Vorteile eines Firmendepots?
Ein Firmendepot eröffnet Unternehmen, Kapitalgesellschaften, Einzelunternehmen und Selbstständigen viele Vorteile gegenüber klassischen Bankeinlagen oder einem privaten Wertpapierdepot. Es kombiniert professionelles Liquiditätsmanagement mit steuerlichen Chancen und flexiblen Anlagestrategien.
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Effizientes Liquiditätsmanagement: Freies Kapital wird im Depot für Unternehmen produktiv angelegt, statt ungenutzt auf dem Konto zu liegen.
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Höhere Rendite: Über ein Geschäftsdepot können ETFs, Aktien und Anleihen gehandelt werden, auch per ETF-Sparplan.
-
Steuerliche Vorteile: Im Gegensatz zum Privatdepot unterliegt das Firmendepot den Unternehmenssteuern, wodurch sich die Steuerlast bei Kapitalgesellschaften wie GmbH oder AG optimieren lässt.
-
Große Anbieterauswahl: Klassische Banken, spezialisierte Broker und moderne Online-Broker bieten unterschiedliche Konditionen, Gebühren und Ordergebühren. Ein Vergleich lohnt sich.
-
Moderne Apps & Lösungen: Viele Anbieter ermöglichen die einfache Depotführung per App, mit transparenten Reports und Zugang zu internationalen Handelsplätzen.
Für wen lohnt sich ein Firmendepot?
Ein Firmendepot kann für verschiedene Unternehmensformen sinnvoll sein – von kleinen Einzelunternehmen und Selbstständigen bis hin zu großen Kapitalgesellschaften wie GmbH oder AG. Auch Vereine und Stiftungen profitieren, wenn Kapital langfristig investiert werden soll. Entscheidend sind die Höhe des überschüssigen Kapitals, die geplante Depotstrategie und die individuelle Risikoaffinität.
-
Selbstständige und Einzelunternehmen nutzen ein Depot für Unternehmen, um Rücklagen über ETFs oder Aktien aufzubauen.
-
Kapitalgesellschaften haben meist größere Depotvolumen und können steuerliche Vorteile nutzen, indem sie ihre Steuerlast optimieren. Anbieter wie LYNX Firmendepot, CapTrader, Interactive Brokers oder der S Broker stellen dafür professionelle Lösungen bereit.
-
Vereine und Stiftungen können über ein Geschäftsdepot Mittel sicher und renditestark in Anleihen oder breit gestreute ETFs investieren – oft mit speziellen Konditionen für Firmenkunden.
Übersicht: Für wen lohnt sich ein Firmendepot?
Zielgruppen & Rechtsformen mit typischen Anforderungen
Ein Firmendepot eignet sich für viele Unternehmensformen, doch die Voraussetzungen unterscheiden sich deutlich. Ob Einzelunternehmen, Selbstständige, Personengesellschaften, Kapitalgesellschaften oder auch Vereine und Stiftungen – jede Rechtsform hat ihre eigenen Besonderheiten.
Diese Unterschiede betreffen vor allem Steuern, Haftung, Dokumentation und die Depoteröffnung. Deshalb sollten Unternehmen vor der Eröffnung eines Firmendepots genau prüfen, welche Anforderungen und Pflichten für ihre Rechtsform gelten.
-
1
Einzelunternehmen und Freiberufler: einfache Depoteröffnung, aber Gewinne gehen direkt in die Einkommensteuer; ETF-Sparpläne werden nicht von allen Anbietern für Geschäftskunden angeboten.
-
2
Personengesellschaften (GbR, OHG, KG): Erträge werden anteilig versteuert, Gesellschafter haften unterschiedlich stark; nicht alle Banken eröffnen Depots für eine GbR.
-
3
Kapitalgesellschaften (GmbH, AG, UG): besonders interessant wegen steuerlicher Vorteile und großer Depotvolumen; spezielle Anbieter wie LYNX Firmendepot, CapTrader, Interactive Brokers oder S Broker sind auf diese Zielgruppe zugeschnitten.
-
4
Vereine & Stiftungen: können ein Geschäftsdepot eröffnen, müssen aber umfangreiche Nachweise erbringen; nicht alle Banken akzeptieren diese Kundengruppe.
Rechtliche & regulatorische Voraussetzungen
Regulatorische Prüfung bei der Eröffnung eines Firmendepots durch Banken und Broker.
Ein Firmendepot kann nur eröffnet werden, wenn die rechtlichen und regulatorischen Anforderungen erfüllt sind.
Banken und Broker müssen sicherstellen, dass das Unternehmen existiert, die handelnden Personen berechtigt sind und internationale Vorschriften eingehalten werden.
Berechtigungen & Compliance
-
Handelsregister & Gesellschaftsvertrag: Bei GmbH, AG, UG oder Personengesellschaften Pflicht. Einzelunternehmen und Freiberufler reichen eine Gewerbeanmeldung ein.
-
Zeichnungsberechtigungen: Banken prüfen, wer rechtsverbindlich handeln darf. Vollmachten und Unterschriftenproben sind erforderlich.
-
Geschäftsführer & Prokuristen: Müssen sich per Video-/Post-Ident legitimieren; bei mehreren Geschäftsführern ist die Gesamtvertretungsbefugnis entscheidend.
Übersicht: Berechtigungen & Compliance beim Firmendepot
Regulatorische Anforderungen
-
LEI (Legal Entity Identifier): Kapitalgesellschaften benötigen zwingend einen LEI-Code, um Wertpapiere handeln zu dürfen. Er ist kostenpflichtig und jährlich zu verlängern. Ohne LEI verweigern Broker wie Interactive Brokers, LYNX Firmendepot oder CapTrader die Orderausführung.
-
MiFID II: Die EU-Richtlinie verpflichtet Banken zur Einstufung von Geschäftskunden. Unternehmen werden je nach Erfahrung und Wissen als „professionell“ oder „nicht-professionell“ eingestuft, was den Zugang zu bestimmten Produkten und Handelsplätzen beeinflusst.
-
FATCA & CRS: Bei internationalen Investments, insbesondere in US-Aktien oder ETFs, müssen Unternehmen ihre steuerliche Ansässigkeit erklären. Dafür sind meist Formulare wie das W-8BEN-E erforderlich, um eine doppelte Besteuerung zu vermeiden.
Übersicht: Regulatorische Voraussetzungen beim Depot für Unternehmen
Auswahlkriterien & strategische Überlegungen
Die Wahl des passenden Firmendepots ist für Unternehmen, Kapitalgesellschaften, Einzelunternehmen und Selbstständige ein zentraler Schritt. Da sich die Kosten, die Depotführung und die angebotenen Produkte zwischen den Anbietern stark unterscheiden, lohnt sich ein genauer Vergleich.
Neben klassischen Kriterien wie Gebühren oder Ordergebühren spielen auch moderne Services wie eine App für mobiles Trading, Reporting-Schnittstellen und Zugang zu internationalen Handelsplätzen eine Rolle.
Ein Depot für Unternehmen sollte nicht nur kurzfristig, sondern auch strategisch geplant werden. Gerade bei größerem Depotvolumen oder komplexeren Anlagestrategien (z. B. mit Derivaten oder Hedge-Strategien) ist es wichtig, dass die Bank oder der Broker flexible Erweiterungen ermöglicht. Auch die Frage nach Sicherheit, Verwahrung der Wertpapiere und der Einlagensicherung ist entscheidend.
Kernkriterien für die Wahl des Firmendepots
Checkliste: 5 Fragen vor der Depoteröffnung
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Welche Gebühren fallen an? Prüfen Sie Depotführung, Ordergebühren, Ausführungskosten und mögliche Inaktivitätsgebühren.
-
Welche Produkte kann ich handeln? Bietet der Anbieter nur ETFs und Aktien oder auch Anleihen, Derivate und internationale Märkte?
-
Wie gut ist der Service? Gibt es Business-Reports, Steuerunterlagen und Schnittstellen (API) für die Buchhaltung?
-
Wie sicher ist die Verwahrung? Bei welcher Bank liegt die Depotführung? Welche Einlagensicherung und ISIN-Verwahrung werden geboten?
-
Passt das Depot zur Strategie meines Unternehmens? Ist das Firmendepot flexibel erweiterbar – z. B. für Wertpapierkredite, Hedge-Strategien oder wachsendes Depotvolumen?
Online-Broker oder Bank – welche Lösung passt zum Unternehmen?
Bank oder Online-Broker – wer bietet das bessere Firmendepot?
Unternehmen müssen entscheiden, ob sie ihr Firmendepot bei einer Bank oder einem Online-Broker eröffnen.
Online-Broker überzeugen mit niedrigen Gebühren, internationalem Zugang und modernen Tools. Banken bieten dagegen persönliche Beratung, enge Verknüpfung mit Geschäftskonten und höhere Akzeptanz spezieller Rechtsformen.
Kurz gesagt: Kosten- und digitalaffine Firmen fahren meist besser mit einem Online-Broker, während Service-orientierte Unternehmen die Bank bevorzugen.
Vergleich: Online Broker oder Bank für das Firmendepot
Strategisches Einbinden des Depots ins Unternehmensmanagement
Ein Firmendepot sollte nicht isoliert betrachtet werden, sondern Teil der gesamten Finanzstrategie eines Unternehmens sein. Ob Kapitalgesellschaften wie eine GmbH oder AG, Einzelunternehmen oder Selbstständige – entscheidend ist, dass die Depotführung zur Liquiditätsplanung, Risikosteuerung und den langfristigen Anlagestrategien passt.
Banken und Broker bieten heute zahlreiche Produkte wie ETFs, Aktien, Anleihen oder Derivate, die flexibel in das Unternehmensmanagement integriert werden können.
Liquiditätspuffer vs. langfristige Anlagen
Ein Depot für Unternehmen eignet sich sowohl für kurzfristige Liquiditätspuffer als auch für langfristige Investments. Ein Teil des Kapitals sollte jederzeit verfügbar sein, während überschüssige Mittel in ETFs oder andere Wertpapiere mit langfristigem Anlagehorizont investiert werden.
Diversifikation & Risikostreuung
Geschäftskunden profitieren von einer breiten Streuung ihres Depotvolumens. Durch eine Mischung aus Aktien, ETFs, Anleihen und internationalen Investments lassen sich Risiken reduzieren und die Rendite stabilisieren.
Rebalancing, Exit-Zyklen & Überwachung
Regelmäßiges Rebalancing stellt sicher, dass die gewählte Anlagestrategie eingehalten wird. Auch Exit-Zyklen – also geplante Verkäufe – und die laufende Überwachung über eine App oder interne Tools sind wichtig, um Marktchancen zu nutzen und Risiken zu begrenzen.
Interne Reportingprozesse
Ein professionelles Geschäftsdepot sollte in die internen Reportingprozesse eingebunden werden. Monats-, Quartals- und Jahresberichte erleichtern die Auswertung für Geschäftsführer, Gesellschafter oder den Vorstand und liefern die notwendigen Daten für Steuern und Compliance.
Szenarienmodellierung
Gerade für Kapitalgesellschaften ist es wichtig, Szenarien wie Marktverluste, Liquiditätsengpässe oder Krisen durchzuspielen. Mit einer vorausschauenden Planung können Unternehmen ihre Wertpapiere gezielt absichern und ihre Anlagestrategien flexibel anpassen.
Checkliste: 5 Schritte zur strategischen Einbindung des Firmendepots
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Liquidität sichern: Einen Teil des Kapitals als kurzfristigen Puffer im Depot für Unternehmen halten; Rest für langfristige Investments nutzen.
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Diversifikation umsetzen: Depotvolumen breit streuen – Mischung aus ETFs, Aktien, Anleihen und internationalen Märkten, um Risiken zu reduzieren.
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Regelmäßig rebalancen: Portfolio überwachen und durch Rebalancing wieder ins Gleichgewicht bringen; klare Exit-Zyklen einplanen.
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Reporting integrieren: Das Firmendepot in Monats-, Quartals- und Jahresberichte einbinden; Reports für Geschäftsführung, Steuern und Compliance nutzen.
-
Szenarien testen: Marktverluste oder Krisen simulieren, um rechtzeitig Gegenmaßnahmen (z. B. Anpassung der Anlagestrategien) zu planen.
Ablauf & Formalitäten zur Eröffnung eines Firmendepots
Die Eröffnung eines Firmendepots läuft strukturierter ab als bei einem privaten Wertpapierdepot. Banken und Broker verlangen zusätzliche Nachweise und eine klare Regelung der Zeichnungsrechte. Für Geschäftskunden wie Kapitalgesellschaften, Einzelunternehmen oder Selbstständige ist es daher wichtig, den Prozess sorgfältig vorzubereiten.
Ein typischer Ablauf sieht wie folgt aus:
Schritt-für-Schritt: Firmendepot eröffnen
Checkliste: Depoteröffnung vorbereiten
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Anbieter vergleichen: Gebühren, Ordergebühren, Handelskonditionen und verfügbare Produkte (ETFs, Aktien, Anleihen) prüfen.
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Unterlagen bereithalten: Handelsregisterauszug, Gesellschaftsvertrag, Vollmachten und Ausweise der Berechtigten.
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Legitimation klären: Wer führt die Identifizierung durch – nur Geschäftsführer oder auch Prokuristen?
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Technische Einrichtung planen: Schnittstellen für Reporting und Buchhaltung, Nutzung einer App für mobiles Depotmanagement.
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Startkapital überweisen: Kleine Testtransaktion durchführen, um Handel, Kontoführung und Reporting zu prüfen.
Checkliste: Dokumente & Fallen vermeiden
Sorgfältige Dokumentenprüfung ist wichtig für eine schnelle Firmendepot-Eröffnung.
Damit die Eröffnung eines Firmendepots reibungslos verläuft, sollten Unternehmen alle erforderlichen Unterlagen rechtzeitig vorbereiten. Banken und Broker prüfen die Echtheit und Aktualität der Dokumente sehr genau.
Fehlen Nachweise oder sind sie veraltet, verzögert sich die Depoteröffnung – gerade bei Kapitalgesellschaften wie einer GmbH oder AG.
Wichtige Dokumente im Überblick
Steuerliche Aspekte & Besonderheiten
Die steuerliche Behandlung eines Firmendepots unterscheidet sich deutlich von einem privaten Wertpapierdepot. Während Privatpersonen ihre Erträge meist pauschal über die Kapitalertragsteuer (zzgl. Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer) versteuern, gelten für Unternehmen andere Regeln.
Einzelunternehmen, Selbstständige und Kapitalgesellschaften wie GmbH oder AG müssen ihre Gewinne im Rahmen der Unternehmensbesteuerung (Körperschaftsteuer, Einkommensteuer, Gewerbesteuer) ausweisen. Dadurch ergeben sich Chancen zur Optimierung der Steuerlast, aber auch zusätzliche Pflichten bei Dokumentation und Reporting.
Steuerliche Behandlung im Überblick
Besonderheiten & Fallstricke
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Verlustverrechnung: Einschränkung bei Termingeschäften – maximal 20.000 € pro Jahr anrechenbar, restliche Verluste nur als Verlustvortrag nutzbar.
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Vermögensverwaltende GmbH: Häufig genutzt, um Kapitalmarktgeschäfte steuerlich effizient zu bündeln. Gewinne sind körperschaftsteuerpflichtig; Dividenden sind ab 10 % Beteiligung zu 95 % steuerfrei.
-
Abgrenzung privater vs. gewerblicher Handel: Bei sehr aktivem Handel (z. B. Daytrading) kann das Finanzamt den Depotbetrieb als gewerblich einstufen – mit zusätzlichen Pflichten wie Gewerbesteuer und Bilanzierung.
-
Internationale Investments: Beim Handel mit US-Aktien oder ETFs sind Formulare wie W-8BEN-E (oder W-8IMY) erforderlich, um eine doppelte Besteuerung durch Quellensteuer zu vermeiden.
Abgrenzung: Betriebsvermögens- vs. Anlagevermögensdepot
Ein Firmendepot kann entweder dem Betriebsvermögen oder dem Anlagevermögen zugeordnet werden. Diese Einordnung ist entscheidend für die Bilanzierung, die Liquidität und die steuerliche Behandlung.
Wann wird das Depot ins Betriebsvermögen eingebucht?
Bei Kapitalgesellschaften (z. B. GmbH, AG, UG) zählt ein Depot für Unternehmen automatisch zum Betriebsvermögen – unabhängig vom Verwendungszweck.
Bei Einzelunternehmen und Personengesellschaften hängt die Zuordnung davon ab, ob die Wertpapiere mit betrieblichen Mitteln angeschafft werden. Werden ETFs, Aktien oder Anleihen aus Unternehmensgeldern gekauft, gehören sie zum Betriebsvermögen und fließen in die Unternehmensbesteuerung ein.
Bilanzierung (Bewertung & Abschlüsse)
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Umlaufvermögen (Betriebsvermögen): Kurzfristige Anlagen wie ETFs oder handelbare Aktien → Bewertung nach Niederstwertprinzip (Anschaffungskosten oder Marktwert, der niedrigere Wert gilt).
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Anlagevermögen: Langfristige Beteiligungen oder strategische Investments → Ansatz zu Anschaffungskosten; außerplanmäßige Abschreibung nur bei dauerhafter Wertminderung.
Auswirkungen auf Liquidität & Steuerplanung
-
Liquidität: Betriebsvermögen bietet Flexibilität, da Wertpapiere kurzfristig liquidiert werden können.
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Steuern: Gewinne aus Umlaufvermögen sind sofort steuerwirksam; Anlagevermögen wirkt meist erst beim Verkauf.
-
Besonderheit: Dividenden aus Beteiligungen ab 10 % sind bei Kapitalgesellschaften zu 95 % steuerfrei (§ 8b KStG).
Übersicht: Betriebsvermögens- vs. Anlagevermögensdepot
Checkliste: Betriebsvermögens- oder Anlagevermögensdepot?
-
Zeithorizont prüfen: Kurzfristige Nutzung → Betriebsvermögen; langfristige Beteiligungen → Anlagevermögen.
-
Liquiditätsbedarf klären: Soll das Firmendepot als Liquiditätspuffer dienen oder für strategische Kapitalanlage?
-
Steuerliche Effekte bedenken: Gewinne im Betriebsvermögen sofort steuerwirksam, beim Anlagevermögen oft erst bei Veräußerung.
Anbieter & Vergleich
Der Markt für Firmendepots unterscheidet sich deutlich vom Privatkundengeschäft: Viele Broker und Banken bieten überhaupt keine oder eingeschränkte Firmenlösungen. Ein gezielter Vergleich ist Pflicht, um ein passendes Angebot zu finden.
Kriterien für den Anbietervergleich
-
1
Gebührenstruktur: Kosten für Depotführung, Ordergebühren, Ausführungskosten und mögliche Zusatzgebühren (z. B. Inaktivitätsgebühren).
-
2
Produkt- und Börsenzugang: Breites Angebot (Aktien, ETFs, Anleihen, Derivate) und Zugang zu internationalen Handelsplätzen.
-
3
Service & Reporting: Business-Reports, Steuerunterlagen, API- oder Schnittstellenanbindung für Buchhaltung und Reporting.
-
4
Rechtsformen & Zulassung: Welche Unternehmensformen (z. B. GmbH, AG, GbR, Verein) werden akzeptiert?
-
5
Sicherheit & Plattformqualität: Verwahrung durch zuverlässige Depotbank, Einlagensicherung, technische Stabilität und Usability (z. B. App).
Beispielanbieter mit Stärken & Schwächen
Anbieter, die typischerweise kein Depot für Unternehmen anbieten
Viele Neobroker wie Trade Republic konzentrieren sich auf Privatkunden und akzeptieren keine Unternehmensdepots. Auch manche Direktbanken beschränken sich auf Privatdepots.
Sonderfälle & Nischenanbieter
Kleinbanken, Sparkassen oder regionale Institute bieten teils Firmendepots, oft als individuelle Konditionen. Für Vereine oder Stiftungen existieren spezialisierte Anbieter, die auf gemeinnützige Organisationen zugeschnittene Konditionen offerieren.
Beispielszenarien / Fallstudien
Ein Firmendepot ist nicht für jede Rechtsform gleich sinnvoll, doch in vielen Fällen kann es ein strategischer Vorteil sein. Die folgenden Fallstudien geben konkrete Informationen und zeigen, wie Anleger je nach Situation das richtige Depot eröffnen können.
Kleine GmbH mit 100.000 € Rücklage
Eine GmbH mit Rücklagen von rund 100.000 € möchte Kapital effizient investieren. Geeignet ist ein Depot für Unternehmen mit breiter Auswahl an ETFs, Aktien und Anleihen.
Anbieter wie das Flatex Firmendepot (250 € Einrichtungsgebühr, Depotführung unter Bedingungen kostenlos) oder der S Broker sind solide Optionen. Für internationalen Handel bieten Interactive Brokers oder CapTrader noch mehr Möglichkeiten.
-
Steuern: Kursgewinne und Zinsen unterliegen Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer. Dividenden sind ab 10 % Beteiligung zu 95 % steuerfrei.
-
Kapitalertragsteuer: Anders als bei Privatpersonen wird sie nicht pauschal erhoben.
-
Empfehlung: Anbieter ohne hohe Mindesteinlage sind ideal, wenn die Anzahl der Orders zunächst gering bleibt.
Freiberufler mit schwankendem Kapital
Ein Freiberufler oder Selbstständiger mit unregelmäßigen Einnahmen benötigt flexible Lösungen. Ein Firmendepot dient als Liquiditätspuffer, in dem überschüssiges Kapital kurzfristig in ETFs oder Anleihen angelegt werden kann.
-
Steuern: Gewinne erhöhen die persönliche Einkommensteuerlast.
-
Depotführung: Geringe Fixkosten sind entscheidend, damit sich das Depot auch bei kleinerem Depotvolumen lohnt.
-
Empfehlung: Ein Broker mit einfacher App und fairen Gebühren ist sinnvoll; der Einsatz von Wertpapierkrediten sollte aufgrund des Risikos gut überlegt sein.
Großunternehmen mit Derivate-Strategie
Ein Konzern oder eine große Kapitalgesellschaft möchte Derivate und komplexe Anlagestrategien nutzen. Internationale Broker wie Interactive Brokers, LYNX Firmendepot oder CapTrader sind hier erste Wahl.
-
Stärken: Zugang zu globalen Handelsplätzen, niedrige Ordergebühren, API-Schnittstellen und professionelle Reporting-Tools.
-
Schwächen: Oft wird eine Mindesteinlage verlangt, und die regulatorischen Anforderungen (z. B. LEI-Code, MiFID II, FATCA) sind hoch.
-
Empfehlung: Für professionelle Anleger mit großem Kapitalvolumen geeignet.
Umstieg vom Privat- zum Firmendepot
Viele Unternehmer starten mit einem Privatdepot und möchten später ein Firmendepot eröffnen. Der direkte Übertrag von Aktien oder ETFs birgt steuerliche Risiken:
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Kapitalertragsteuer: Der Übertrag gilt steuerlich als Veräußerung → mögliche Steuerpflicht auf stille Reserven.
-
Empfehlung: Besser ein neues Firmendepot eröffnen und künftige Investitionen dort tätigen.
-
Informationen: Steuerliche Beratung vor dem Umstieg ist dringend empfohlen.
Übersicht: Beispielszenarien Firmendepot
Praxis, Wartung & Weiterentwicklung
Ein Firmendepot ist nicht mit der Eröffnung abgeschlossen – der eigentliche Nutzen entsteht erst im täglichen Betrieb und durch laufende Optimierungen. Für Geschäftskunden, ob Einzelunternehmen, Freiberufler oder Kapitalgesellschaften wie GmbH und AG, gehören ein strukturiertes Monitoring, klare Reporting-Prozesse und flexible Anpassungen zur erfolgreichen Depotführung.
Täglicher Betrieb & Monitoring
Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Depotführung liegt in der laufenden Kontrolle:
-
Kurse und Entwicklungen von ETFs, Aktien und anderen Wertpapieren regelmäßig prüfen.
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Frühwarnsysteme (Kursalarm, Liquiditätswarnungen) einrichten.
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Automatisierte Reports des Brokers oder der Bank nutzen, um Transparenz im Alltag zu schaffen.
Reporting & Kontrolle
Ein Firmendepot muss in die Finanzorganisation eingebettet sein. Deshalb sind strukturierte Reports unverzichtbar:
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Monatlich: Kennzahlen fürs Controlling (Depotvolumen, Rendite, Kosten).
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Quartalsweise: Berichte an Gesellschafter oder Vorstand.
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Jährlich: Abschlussunterlagen für Steuerberater und Finanzamt.
Kostenfallen & Inaktivität
Viele Anbieter erheben Inaktivitätsgebühren, wenn eine bestimmte Anzahl an Orders nicht erreicht wird. Auch versteckte Ordergebühren können die Rendite schmälern.
Tipp: Anbieter vergleichen, Gebühren im Blick behalten und das Depot aktiv nutzen.
Anpassungen & Erweiterungen
Unternehmen entwickeln sich – das sollte auch das Depot tun:
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Freischalten neuer Produkte (z. B. Derivate, internationale Märkte).
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Nutzung von APIs oder Schnittstellen für automatisiertes Reporting.
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Ausbau von Strategien, wenn das Depotvolumen wächst.
Risiken & Problemfälle
Auch das beste Firmendepot ist nicht frei von Risiken:
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Liquiditätsengpässe: vermeiden, indem ein Teil des Kapitals jederzeit verfügbar bleibt.
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Brokerinsolvenz: prüfen, welche Sicherheiten und Verwahrstellen bestehen.
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Fehlentscheidungen: absichern mit Stopp-Loss-Orders, breiter Diversifikation oder Hedging.
Gesetzesänderungen & Steuerreformen
Das Steuerrecht ändert sich laufend – von Verlustverrechnungsgrenzen über die Kapitalertragssteuer bis hin zu neuen Dokumentationspflichten.
Empfehlung: Aktuelle Informationen verfolgen und Steuerberater eng einbinden, um keine bösen Überraschungen zu erleben.
Checkliste für den Start & die Wartung
Sofortmaßnahmen nach der Depoteröffnung
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Zugangsdaten sicher verwahren und klare Berechtigungen im Team festlegen
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Reporting-Intervalle definieren (monatlich, quartalsweise)
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Erste Einzahlung tätigen und eine Testorder durchführen
30/60/90-Tage-Plan
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1
30 Tage: Basisfunktionen kennenlernen, Handelsplattform und App testen, erste Anlagestrategien festlegen.
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2
60 Tage: Gebührenstruktur und Ordervolumen auswerten, Optimierungspotenzial identifizieren und Prozesse anpassen.
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3
90 Tage: Strategische Standortbestimmung – Rendite, Risiken und Liquiditätsplanung überprüfen und ggf. neu ausrichten.
Templates & Musterformulare
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Standard-Report für die Geschäftsführung
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Vorlage für Vollmachten & Zeichnungsberechtigungen
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Musterbeschluss für Anlageentscheidungen im Unternehmen
Zukunftsthemen & Trends
Die Finanzwelt entwickelt sich rasant, und auch das Firmendepot wird sich in den nächsten Jahren verändern. Unternehmen, Kapitalgesellschaften und Anleger sollten bereits heute im Blick behalten, welche Entwicklungen ihre Depotstrategie künftig beeinflussen können.
Tokenisierung & Digital Assets
Die Tokenisierung klassischer Vermögenswerte wie Immobilien oder Unternehmensanteile eröffnet neue Möglichkeiten. Digitale Wertpapiere könnten schon bald fester Bestandteil eines Depots für Unternehmen werden.
Auch Krypto-Assets im Betriebsvermögen rücken zunehmend in den Fokus – regulatorisch zwar komplex, aber mit wachsender Relevanz.
Automatisiertes Reporting & KI-Analyse
Immer mehr Broker und Tools setzen auf automatisiertes Reporting. Künstliche Intelligenz kann Gebührenstrukturen auswerten, Ordergebühren vergleichen, Risiken analysieren und sogar Prognosen zur Liquidität liefern. Das spart Zeit und hilft, fundierte Entscheidungen zu treffen.
ESG & nachhaltige Investitionen
Nachhaltigkeit wird auch für Unternehmen zum Pflichtprogramm. Regulierungen wie die EU-Taxonomie oder die CSRD-Richtlinie machen ESG-Investments zur strategischen Notwendigkeit. Ein modernes Firmendepot sollte deshalb neben Rendite und Kosten auch ökologische und soziale Kriterien berücksichtigen.
Fazit
Ein Firmendepot ist weit mehr als ein reines Wertpapierdepot: Es unterstützt Unternehmen bei Liquiditätsplanung, Kapitalanlage und strategischem Wachstum. Die Wahl des passenden Anbieters, transparente Depotführung und ein durchdachtes Reporting sind dabei entscheidend.
Ob GmbH, Freiberufler oder Konzern – jedes Unternehmen profitiert, wenn Chancen und steuerliche Besonderheiten richtig genutzt werden. Wer zudem Zukunftsthemen wie Digital Assets, KI-gestütztes Reporting und ESG-Investments früh integriert, sichert sich nachhaltige Vorteile im Finanzmanagement.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Was ist ein Firmendepot?
Ein Firmendepot ist ein spezielles Wertpapierdepot, das auf den Namen eines Unternehmens geführt wird. Darüber können Firmen in Aktien, ETFs, Fonds oder Anleihen investieren, um überschüssiges Kapital anzulegen, Liquidität zu steuern und Renditechancen wahrzunehmen.
Wer darf ein Firmendepot eröffnen?
Eröffnen können es Kapitalgesellschaften (GmbH, AG, UG), Personengesellschaften (GbR, OHG, KG), Einzelunternehmen und Freiberufler. Auch Vereine oder Stiftungen können ein Depot eröffnen, wobei nicht alle Banken und Broker diese Rechtsformen akzeptieren.
Welche Unterlagen werden benötigt?
Typische Unterlagen sind Handelsregisterauszug, Gesellschaftsvertrag oder Satzung, Vollmachten sowie Ausweise der Geschäftsführer oder Prokuristen. Bei Einzelunternehmen genügt meist die Gewerbeanmeldung, bei Freiberuflern reicht oft ein Nachweis über die berufliche Tätigkeit.
Welche Kosten entstehen?
Ein Firmendepot verursacht Depotführungsgebühren, Ordergebühren und Börsenspesen. Manche Anbieter erheben zusätzlich Inaktivitätsgebühren oder Einrichtungsentgelte. Kostenfreie Depotführung ist möglich, wenn eine bestimmte Anzahl an Orders ausgeführt oder ein Mindestdepotvolumen erreicht wird.
Gibt es Unterschiede zum Privatdepot?
Ja. Privatkunden zahlen die pauschale Kapitalertragsteuer, während Unternehmen Gewinne im Rahmen der Unternehmensbesteuerung abrechnen. Außerdem gelten strengere Compliance-Vorgaben wie LEI-Pflicht oder KYC/AML-Prüfungen. Auch die Handelskonditionen unterscheiden sich teils deutlich.
Wie werden Gewinne versteuert?
Gewinne aus einem Firmendepot werden je nach Rechtsform unterschiedlich besteuert. Kapitalgesellschaften zahlen Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer, wobei Dividenden ab 10 % Beteiligung zu 95 % steuerfrei sind. Einzelunternehmen und Freiberufler versteuern Erträge über die Einkommensteuer, nicht über die pauschale Kapitalertragsteuer.
Was passiert mit Verlusten?
Verluste aus Aktien, ETFs oder Anleihen können mit Gewinnen verrechnet werden. Bei Termingeschäften ist die Verrechnung jedoch seit 2021 auf 20.000 € pro Jahr begrenzt. Nicht nutzbare Verluste können in Folgejahre vorgetragen werden.
Welche Produkte sind handelbar?
Handelbar sind je nach Anbieter Aktien, ETFs, Fonds, Anleihen, Derivate und Zertifikate. Der Zugang zu internationalen Märkten ist bei spezialisierten Brokern möglich. Digitale Assets oder tokenisierte Wertpapiere sind derzeit noch selten, gewinnen aber an Bedeutung.
Muss ich einen LEI-Code beantragen?
Ja, Kapitalgesellschaften und eingetragene Personengesellschaften benötigen einen Legal Entity Identifier (LEI) für Wertpapiergeschäfte. Einzelunternehmen und Freiberufler ohne Handelsregistereintrag brauchen in der Regel keinen LEI. Der Code muss jährlich verlängert werden.
Kann ich ein Privatdepot in ein Firmendepot umwandeln?
Ein direkter Umtausch ist nicht möglich. Der Übertrag von Wertpapieren ins Depot für Unternehmen gilt steuerlich als Verkauf und löst Kapitalertragsteuer bei Privatpersonen aus. Besser ist es, ein neues Firmendepot zu eröffnen.
Welche Risiken gibt es?
Zu den Risiken zählen Marktschwankungen, Liquiditätsengpässe und falsche Anlageentscheidungen. Zwar sind Wertpapiere bei einer Broker- oder Bankinsolvenz rechtlich geschützt, dennoch sollten Unternehmen durch Diversifikation, Stopp-Loss-Orders und Liquiditätspuffer vorsorgen.
Bieten alle Broker ein Firmendepot an?
Nein. Viele Neobroker wie Trade Republic oder Scalable Capital bieten nur Privatdepots an. Geeignete Anbieter für Geschäftskunden sind z. B. Flatex, S Broker, Interactive Brokers, CapTrader oder LYNX, die Depots für verschiedene Unternehmensformen bereitstellen.
Lohnt sich ein Firmendepot für mein Unternehmen?
Das hängt von Unternehmensgröße, Kapital und Strategie ab. Für Firmen mit Überschusskapital und langfristigem Anlagehorizont lohnt sich ein Firmendepot meist, da es Renditechancen eröffnet, steuerliche Vorteile bietet und die Finanzplanung flexibler macht.
Hast Du Fragen zum Thema Firmendepot oder eigene Erfahrungen mit einem Anbieter gesammelt? Teile sie gern im Kommentarbereich – wir freuen uns auf Deinen Beitrag und den Austausch mit Dir!