Vom Geschäftskonto Auslandsüberweisungen ausführen: Das musst du wissen!
Vom Geschäftskonto Auslandsüberweisungen ausführen ist in vielen Unternehmen Alltag. Im SEPA-Raum funktioniert das wie im Inland, außerhalb Europas sind Besonderheiten zu beachten. Das gilt vor allem für die Gebühren. Wer sein Business Konto richtig auswählt, kann bei Auslandsüberweisungen sparen.
In diesem Beitrag erklären wir, was bei Auslandsüberweisungen zu beachten ist und zeigen auf, worauf Geschäftskunden besonders achten müssen.
Gebühren für die Auslandsüberweisungen beim Geschäftskonto im Überblick (05/2023)
Du bist auf der Suche nach einem Geschäftskonto, das dir nicht nur einen guten Service im Inland und interessante Finanzprodukte anbietet, sondern auch flexibel und günstig bei Geldüberweisungen ins Ausland ist?
Der folgenden Auflistung kannst du die Kosten entnehmen, die bei der jeweiligen Bankverbindung anfallen:
Bank / Anbieter | Gebühren für Auslandsüberweisungen | Mehr Infos |
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FINOM | FINOM ermöglicht aktuell nur SEPA-Überweisungen. Zahlungen via SWIFT werden noch nicht angeboten. Je nach Kontomodell 50 bis unbegrenzt SEPA-Transaktionen pro Monat in den Kontogebühren inkludiert. | |
Kontist | Geld ins Ausland überweisen mit Kontist? Das ist nur in Euro im SEPA-Raum möglich. Transaktionen außerhalb der SEPA-Zone und in Fremdwährungen werden nicht umgesetzt. Gebühren:
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N26 Business | Gebührenfrei und unlimitiert bezahlen in jeder Währung - das ist eine starke Leistung des N26 Kontos. Dieses Angebot gilt für jeden Kontotyp. | |
Revolut | Die Kontenmodelle von Revolut Business können eine gute Lösung für alle sein, die häufig internationale Zahlungen tätigen müssen. Als Richtwert gelten die Freiüberweisungen, die in dem jeweiligen Kontenmodell inkludiert sind. Das sind zwischen 0 und 50, beziehungsweise eine benutzerdefinierte Anzahl, wenn das Sondermodell Revolut Enterprise genutzt wird. Gebühren:
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Wise Business | Wise, auch unter dem Namen Transferwise bekannt, hat sich auf internationale Zahlungen spezialisiert. Mit einem Gebührenrechner lassen sich auf der Homepage die Kosten je nach Währung ganz einfach ermitteln. Gebühren:
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Commerzbank | Geht die Überweisung außerhalb des SEPA-Raumes, setzt die Commerzbank einen Grundpreis von 2,50 Euro pro Transaktion an. Darauf wird ein transaktionsbezogenes Entgelt von 10 Euro bei Beträgen unter 250 Euro und von 1,5 % (Minimum: 12,50 Euro) bei höheren Summen erhoben. SHARE, BEN und OUR sind möglich. | |
HypoVereinsbank | Bei der HypoVereinsbank richten sich die Kosten für die Überweisung ins Ausland nach der Höhe der Summe. Gebühren:
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Deutsche Bank | Im SEPA-Raum zahlen Geschäftskunden der Deutschen Bank wie üblich bei Filialbanken zwischen 0,07 und 0,22 Euro pro Überweisung. Im Außenwirtschaftsverkehr richten sich die Gebühren danach, ob OUR oder SHARE gewählt wird. Gebühren:
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Qonto | Je nach Kontenmodell sind bei Qonto 30 bis 1.000 SEPA-Überweisungen im Monat inkludiert. Zahlungen ins Ausland können in 18 verschiedenen Währungen direkt vom Konto angewiesen werden. Gebühren:
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bunq Business | Bei bunq Business stehen verschiedene Optionen für Überweisungen ins Ausland zur Verfügung. Gebühren:
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Global-Konto | Mit der Kontofunktion des Global-Kontos lassen sich SEPA-Überweisungen durchführen. Um Geld ins Ausland zu überweisen, kann die Mastercard Zahlungsfunktion genutzt werden. Mastercard Zahlungen sind kostenfrei, es entsteht auch kein Fremdwährungsaufschlag. Kann der Zahlungspartner nicht direkt die Zahlung via Mastercard empfangen, empfiehlt sich der Umweg via Paypal. Die Mastercard wird bei Paypal als Zahlungsmethode hinterlegt, die Transaktion erfolgt in Echtzeit. Es entstehen die Paypal Gebühren. | |
Onlinekonto.de | Bei Onlinekonto.de können Auslandsüberweisungen außerhalb des SEPA-Raumes nicht direkt abgewickelt werden. Allerdings kann die Mastercard kostenlos für internationale Zahlungen genutzt werden. Kann der Empfänger die Zahlung nicht direkt annehmen, besteht die Möglichkeit, die Mastercard über einen Paypal-Account zu verbinden. Für die Zahlung in Echtzeit werden die Gebühren von Paypal berechnet. |
Auslandsüberweisungen beim Geschäftskonto: Das Wichtigste in Kürze
- Eine Auslandsüberweisung wird immer dann durchgeführt, wenn sich das Konto des Zahlungsempfängers nicht in Deutschland befindet.
- Die SEPA-Überweisung lässt sich in 23 Länder innerhalb der Europäischen Union und Staaten des EWR durchführen. Das geht sogar per Banking App.
- Die beleglose SEPA-Transaktion ist für Privatkunden kostenlos, bei Geschäftskunden werden je nach Kontomodell seitens der Banken grundsätzlich Gebühren pro Transaktion berechnet.
- Eine Auslandsüberweisung innerhalb Europas dauert zwei bis vier Tage. Außerhalb Europas kann der Geldtransfer länger dauern, da es keine verbindlichen Regelungen gibt.
- Zahlungsanweisungen außerhalb des SEPA-Raumes können hohe Gebühren verursachen. Neben den Bankgebühren ist das vor allem der Wechselkurs oder auch ein Zuschlag für Eilüberweisungen.
- Eine Alternative zu Banküberweisungen ins Ausland können die Angebote von Transferdienstleistern sein.
- Limits für tägliche Überweisungen legt jede Bank individuell für ein Geschäftskonto fest. Bei großen Beträgen sollte vorab eine Anhebung des Limits beantragt werden. Summen über 12.500 Euro muss eine Meldung bei der Deutschen Bundesbank erfolgen.
Inhaltsverzeichnis: Vom Geschäftskonto Auslandsüberweisungen ausführen
Auslandsüberweisungen vom Geschäftskonto ausführen: Die Grundlagen
Was ist eine Auslandsüberweisung?
Geht es darum, Geld ins Ausland zu schicken, wird von einer Auslandsüberweisung gesprochen. Das Konto des Empfängers befindet sich in einem anderen Land.
In Europa sind Auslandsüberweisungen standardisiert. Das Verfahren nennt sich SEPA. Die Abkürzung steht für „Single Euro Payment Area“. Dieser bargeldlose Zahlungsverkehr gilt in 36 europäischen Ländern inklusive Schweiz. Überweisungen im SEPA Raum gestalten sich genauso unkompliziert wie eine Überweisung von einem deutschen Konto auf eine andere Bankverbindung.
Müssen Zahlungen in ein Drittland überwiesen werden, können Verbraucher eine Auslandsüberweisung bei ihrer Hausbank durchführen lassen oder einen Transferdienstleister nutzen. Bei beiden Varianten fallen Gebühren an. Auch Wechselkurse müssen beachtet werden.
In welchen Fällen ist eine Auslandsüberweisung kostenlos
Um eine SEPA-Anweisung innerhalb Deutschlands oder in die teilnehmenden Länder zu senden, entstehen bei einem privaten Girokonto keine Gebühren.
Bei einem Geschäftskonto kommt es darauf an. Einige Banken verlangen von ihren Kunden keine Gebühren für eine Überweisung, andere berechnen jede einzelne Transaktion. Wieder andere Banken arbeiten mit sogenannten Paketen – in den Kontoführungsgebühren sind beispielsweise 50 SEPA-Überweisungen monatlich inkludiert.
Um via SEPA Geld ins Ausland zu schicken, ist lediglich der IBAN-Code erforderlich. Diese Abkürzung steht für „International Bank Account Number“. Der IBAN ist die Länderkennzeichnung vorangestellt. DE steht für Deutschland, LU wäre Luxemburg.
Ebenfalls erforderlich werden kann der BIC, der „Business Identifier Code“. Voraussetzung ist jedoch, dass die Überweisung beleglos und in Euro durchgeführt wird. Bei Online-Überweisungen füllt das System nach Eingabe der IBAN meist automatisch das Formular mit BIC und dem Namen der Zielbank aus.
Kostenlos ist eine Geldüberweisung in der Währung Euro auch in den Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR). Beziehungsweise werden bei einem Geschäftskonto lediglich die Kosten berechnet, die für eine reguläre Überweisung anfallen.
Welche Länder gehören zum SEPA-Raum?
Zur SEPA-Zone gehören 36 Mitgliedsländer. 23 davon ermöglichen, es in Euro ins Ausland Geld zu überweisen. Das sind:
- Andorra
- Belgien
- Deutschland
- Estland
- Finnland
- Frankreich
- Griechenland
- Irland
- Italien
- Lettland
- Litauen
- Luxemburg
- Malta
- Monaco
- Niederlande
- Österreich
- Portugal
- San Marino
- Slowakei
- Slowenien
- Spanien
- Vatikanstadt
- Zypern
Kosten für die Auslandsüberweisungen
Auslandsüberweisung: Wie setzen sich die Kosten zusammen?
Die Kosten für eine Geldüberweisung ins Ausland können ganz unterschiedlich ausfallen. Die Gebührenstruktur haben wir dir bereits in unserer Tabelle aufgeschlüsselt – dort findest du die Gebühren, mit denen du bei Banken, Direktbanken und Fintechs bei einem Unternehmenskonto oder einem Business Konto für Freiberufler rechnen musst.
Da an einer Geldüberweisung ins Ausland mehrere Banken beteiligt sind, können Gebühren von allen Akteuren berechnet werden. Diese setzen sich zusammen aus:
- Allgemeinen Gebühren
- Wechselkurs
- eventuellen Zuschlägen für Eilüberweisungen
Der Grundpreis wird als prozentualer Anteil von der überwiesenen Summe berechnet. Darin enthalten sind die allgemeine Abwicklungsgebühr, Fremdspesen und Courtage. Es gibt auch Banken, die mit Pauschalbeträgen für Auslandsüberweisungen arbeiten, zum Beispiel gestaffelt nach Höhe des Betrages.
Im Idealfall ist der Wechselkurs günstig für dich. Sei dir allerdings bewusst, dass die Banken nie den sogenannten realen Devisenmittelkurs zur Berechnung verwenden. Es wird ein eigener Kurs mit Aufschlag angesetzt. Das dient der Gewinnoptimierung.
In einigen Fällen entstehen auch Kosten für den Vorgang des Wechsels an sich. Möglicherweise ist dir im Zusammenhang mit dem Geldtransfer ins Ausland der SWIFT-Code aufgefallen. Einige Banken wickeln den internationalen Zahlungsverkehr via die belgische Genossenschaft SWIFTNET ab. Für diese Kooperation werden SWIFT-Gebühren erhoben.
Gebührenteilung bei Auslandsüberweisungen – diese Möglichkeiten gibt es
Der Auftraggeber kann entscheiden, auf welche Art die Kosten aufgeteilt werden. Denn den Preis für die Transaktion musst du nicht zwingend alleine bezahlen.
Die Banken bieten die folgenden Optionen an:
- BEN: Alle anfallenden Gebühren für den Geldtransfer werden vom Empfänger im Ausland getragen.
- OUR: Du übernimmst den kompletten Preis. Als Bankkunde wird dir diese Summe vom Firmenkonto abgebucht.
- SHARE: Die Gebühren teilen sich Absender und Empfänger. SHARE ist die gängige Variante bei Auslandsüberweisungen.
Verständlich, dass du dein Budget schonen willst und daher versucht sein könntest, BEN für Zahlungen in andere Länder auszuwählen. Je nach Land muss der Empfänger allerdings erhebliche Einbußen in Kauf nehmen. Bespreche dieses Vorgehen daher vorab mit dem Geschäftspartner. Denn ist der Partner verärgert, könnte dies das Ende der Geschäfte bedeuten.
Bezahlst du Rechnungen bei einem Unternehmen, wirst du die Variante OUR nutzen müssen. Es sei denn, der Zahlungsempfänger hat dir andere Angaben gemacht und teilt mit dir die Kosten.
In welchen Fällen entstehen Kosten für eine Auslandsüberweisung?
Als Faustregel gilt: Sobald Zahlungen in anderen Währungen durchgeführt werden, wird es kostenpflichtig.
Die Banken berechnen Gebühren für den Währungsumtausch. Das gilt auch für Staaten im SEPA-Raum, deren Währung nicht der Euro ist. Das sind:
- Bulgarien
- Dänemark
- Island
- Kroatien
- Liechtenstein
- Norwegen
- Polen
- Rumänien
- Schweden
- Schweiz
- Tschechien
- Ungarn
- Vereinigtes Königreich
Wie wird Geld in diese Länder überwiesen? Auch hier wird das SEPA-Verfahren genutzt, für das IBAN und BIC erforderlich sind.
Gebühren fallen allerdings für den Währungsumtausch an. Zum Beispiel, wenn du Euro in Schwedische Kronen umtauschen lassen musst. Überweist du in ein außereuropäisches Land wie Argentinien oder China, fallen grundsätzlich Gebühren an.
Eine Auslandsüberweisung durchführen: Das gibt es zu wissen!
Wie kann man eine Überweisung ins Ausland durchführen?
Ins Ausland überweisen unterscheidet sich nicht großartig von einer regulären Geldüberweisung, die du täglich von deinem Geschäftskonto aus durchführst.
Du benötigst folgende Angaben:
- Vollständiger Name oder Firmenname des Zahlungspartners, bei Ländern außerhalb Europas eventuell auch die Anschrift.
- IBAN des Zahlungsempfängers.
- Internationale Bankleitzahl (BIC) des Empfängers – diese Angabe ist im SEPA-Raum nicht notwendig.
- Eventuell SWIFT-Code.
- Deine Daten, beziehungsweise IBAN und Kontonummer.
Am schnellsten gehen Online-Überweisungen. Hast du an den Empfänger schon früher Geld gesendet, sind die Daten meist im Online-Banking gespeichert. Du kannst als Kunde einer Filialbank auch einen Vordruck nutzen, musst dann jedoch mit zusätzlichen Gebühren rechnen.
Direktbanken und Fintechs bieten grundsätzlich keine beleghaften Überweisungen an. Als Beweis für die erfolgte Zahlung dient dein Kontoauszug.
Wie lange dauert eine Auslandsüberweisung?
Innerhalb des SEPA-Raumes darf gemäß einer Regelung der EU ein Geldversand je nach Zielland nicht länger als zwei bis vier Tage dauern. Die Vier-Tages-Frist muss auch dann von den Banken eingehalten werden, wenn ein Währungsumtausch stattfindet.
Wenn es einmal schnell gehen soll, gibt es Banken, die einen Echtzeit-Geldtransfer ins Ausland anbieten. Wie im Inland wird die Überweisung sofort ausgeführt. Für diese Eilüberweisungen entstehen Extra-Kosten.
Wird diese Möglichkeit häufiger genutzt, empfiehlt es sich, für das Firmenkonto eine Bank auszuwählen, die Echtzeit-Überweisungen ins Ausland grundsätzlich und zu günstigen Konditionen anbietet.
Geht der Betrag in ein Land außerhalb der EU, gibt es keine Vorgabe wie lange eine Überweisung zu dauern hat. Grundsätzlich sollten mehr als vier Tage eingeplant werden. In manche afrikanische oder asiatische Länder kann es noch länger dauern. Einzukalkulieren sind zudem Wochenenden und gesetzliche Feiertage in beiden Ländern.
Gibt es Limits für Auslandsüberweisungen?
Je nach Kontoart sind auf deinem Geschäftskonto unterschiedliche Limits eingerichtet. Die Banken richten das Limit für Überweisungsvorgänge meist standardmäßig ein. Orderst du Waren in großer Menge aus dem Ausland, ist es gut möglich, dass dein tägliches Überweisungslimit zur Begleichung der Rechnung nicht ausreicht. In diesem Fall solltest deinen Bankberater kontaktieren und mit ihm das Limit individuell und passend auf deine unternehmerische Situation angleichen.
Führst du ein kostenloses Geschäftskonto oder generell ein Business Konto bei einer Digitalbank, kannst du das Limit selbst im Online-Banking anpassen oder via Chat in der App den Support kontaktieren.
Weiten sich deine Geschäftsbeziehung mit dem Ausland aus und die Limits deines Business Kontos passen nicht zu dir, kann es hilfreich sein, dein Geschäftskonto zu kündigen und das Geschäftskonto zu wechseln.
Innerhalb des SEPA gibt es seit 2013 kein Limit mehr für Geldsendungen. Übersteigt der Betrag dein Limit, ist es möglich, die Summe auf mehrere Transaktionen zu splitten. Bei Überweisungen in außereuropäische Länder empfiehlt sich dieses Vorgehen allerdings aufgrund der hohen Gebühren nicht. Hier kann es sinnvoll sein, einen Transferdienstleister zu nutzen.
Auslandsüberweisungen – gibt es eine Meldepflicht?
Liegt der angewiesene Betrag unter 12.500 Euro, gibt es keine spezielle Meldepflicht für Auslandstransaktionen. Ausgehende und eingehende Zahlungen, die über 12.500 Euro liegen – in Euro oder dem entsprechenden Gegenwert in einer Fremdwährung – müssen gemäß Außenwirtschaftsverordnung § 67 bei der Deutschen Bundesbank gemeldet werden.
Diese Meldung kann telefonisch oder via das Onlineportal der Deutschen Bundesbank erfolgen.
Die Meldepflicht solltest du nicht auf die leichte Schulter nehmen. Vergisst du, den Geldtransfer zu melden, kann gemäß Außenwirtschaftsgesetz § 19 ein Bußgeld in Höhe von bis zu 30.000 Euro gegen dich verhängt werden.
Eine Auslandsüberweisung widerrufen – ist das möglich?
Bei beleglosen Online-Überweisungen innerhalb der SEPA bist du selbst für die korrekten Daten auf dem Formular verantwortlich. Das gilt auch für beleghafte Zahlungen, allerdings ist es hier leichter, das Geld zurückzuholen.
Trotzdem bedeutet es einen gewissen Aufwand für dich und die Bank, eine einmal losgeschickte Transaktion zu widerrufen. Setze dich auf jeden Fall direkt mit dem Geldinstitut in Verbindung.
Bei Transaktionen außerhalb des SEPA-Raumes solltest du bei einem Irrtum ebenfalls unverzüglich handeln und die Bank kontaktieren.
Bei Widerruf können hohe Kosten entstehen. Das kann sich bei geringen Beträgen unter Umständen nicht lohnen. Kontaktiere daher besser den Geschäftspartner im Ausland und vereinbare eine Gutschrift oder einen Ausgleich auf eine andere Art und Weise.
Alternativen zur Banküberweisung ins Ausland
Sogenannte Transferdienstleister haben sich auf Geldversand und Überweisungen in verschiedenen Währungen spezialisiert. Interessant können diese Anbieter vor allem aufgrund lukrativer Wechselkurse sein, die häufig günstiger als die Angebote der Filialbanken oder Fintechs sind.
Die Transferdienste arbeiten ganz unterschiedlich. Einige wechseln das Geld nicht in eine andere Währung um. Stattdessen wird mit einer Zahlung aus dem Zielland „getauscht“. Kommen Dollar aus den USA, werden die Euro genutzt, die ein anderer Kunde in die USA schicken möchte. Andere Transferdienste nutzen verschiedene lokale Konten, das sie für die Überweisungen verwenden.
Der angewiesene Betrag wird dem Bankkonto des Empfängers gutgeschrieben, in bar ausgezahlt oder steht auf einem extra angelegten Nutzerkonto bei dem jeweiligen Dienst bereit.
Die wichtigsten Transferdienstleister sind:
- Western Union
- Wise / Transferwise
- Currencyfair
- World First
- Azimo
- Moneygram
- Worldremit
- Paypal
Überweisungen können mit den Transferdienstleistern online, per App oder in einer Filiale durchgeführt werden.
Welcher Transferanbieter ist der beste?
Der beste Transferanbieter lässt sich nicht pauschal bestimmen, die Wahl des Dienstleisters hängt vor allem vom Zielland ab. Denn kaum ein Anbieter bedient sämtliche Länder auf dem Globus. Einige sind in Afrika stark, andere konzentrieren sich auf den asiatischen Markt.
Western Union und Moneygram sind die größten Unternehmen auf dem Markt und unterhalten in vielen Ländern auch Filialen. Andere Anbieter beschränken sich auf Online-Dienstleistungen. So gibt es in 200 Ländern Western Union-Filialen.
Wer kann einen Money Transfer Service nutzen?
Bei den meisten Transferdiensten ist es erforderlich, dass sowohl Absender als auch Empfänger über ein eigenes Bankkonto verfügen. Einige akzeptieren auch eine Kreditkarte.
Darüber hinaus ist es bei einigen Anbietern erforderlich, ein separates Nutzerkonto anzulegen. Das ist kostenlos, kann jedoch – falls häufig Geld ins Ausland versendet wird – dabei helfen, die Kosten zu senken.
Transferservice vs. Auslandsüberweisung – wer ist schneller?
Für eine SEPA-Überweisung gibt es seitens der EU klare Vorgaben. Das betrifft die Dauer von Inlandsüberweisungen, aber auch von Geldsendungen in die anderen Länder der Eurozone. Maximal zwei bis vier Tage dauert es, bis das Geld dem Konto des Empfängers gutgeschrieben wird. Wochenenden und Bankfeiertage müssen entsprechend einkalkuliert werden.
Wird Geld in Drittstaaten überwiesen, gibt es keine Richtlinien. Der Betrag kann je nach Land schon nach zwei bis drei Tagen auf der Bankverbindung des Empfängers ankommen oder auch erst nach einer Woche.
Schickst du beispielsweise öfter Geld zu Geschäftspartnern nach Singapur, wirst du den zeitlichen Rahmen nach zwei bis drei Zahlungsanweisungen kennen. Viele Banken bieten Eilüberweisungen gegen eine Zusatzgebühr an – die Kosten starten ab 10 Euro pro Vorgang.
Wenn es einmal brennt und der Partner am anderen Ende der Welt auf eine Zahlung wartet, kann der Transferdienstleister die Nase vorne haben. Die folgenden Zeitfenster kannst du als Richtwert nehmen, wobei es je nach Zielland Unterschiede geben kann.
- Paypal und Western Union: Geldtransfer innerhalb von wenigen Minuten
- Azimo und Moneygram: innerhalb von 24 Stunden
- Wise, Worldremit, Currencyfair: 1 bis 4 Werktage
Was kosten Geldtransfers ins Ausland via Money Transfer Service?
Wird der Transferdienstleister nicht mit Bedacht ausgewählt, können die Kosten höher sein als die Überweisung bei deiner Bank. Führe daher immer einen Anbietervergleich durch und gleiche die Beträge mit den Gebühren deiner Bank ab.
Falls du ein Geschäftskonto führst, das es nur erlaubt, im SEPA-Raum zu überweisen, musst du zwangsläufig auf einen Money Transfer Service zurückgreifen.
Einige Anbieter führen den Geldtransfer zu einem Pauschalpreis durch, andere stellen dir einen gewissen Prozentsatz des angewiesenen Betrages in Rechnung. Bei einigen Dienstleistern wird dir lediglich der Währungsumtausch in Rechnung gestellt.
Grundsätzlich setzen sich die Kosten aus dem Betrag für die Währungsumrechnung sowie den SWIFT-Gebühren zusammen. Diese SWIFT-Kosten fallen bei allen Aktionen außerhalb der Eurozone sowohl bei dem überweisenden als auch dem empfangenden Institut an.
Einen preislichen Unterschied kann es auch machen, auf welche Art das Geld ins Ausland überwiesen wird. Zum Beispiel, ob es sich um eine Bareinzahlung handelt, du den Betrag von deinem Geschäftskonto aus anweist oder einen Account bei einem der Unternehmen nutzt.
Die Zusatzgebühren können ebenfalls nach Zielland variieren. So kann es sein, dass der eine Anbieter sehr günstig ist, wenn du Geld nach Indien überweisen musst, Zahlungen nach Singapur jedoch teurer ausfallen als bei einem anderen Transferdienst. Aus diesem Grund solltest du immer die Tools zur Gebührenermittlung nutzen, die auf den Homepages der Anbieter bereitstehen.
Welchen Betrag kann maximal via Geldtransfer gesendet werden?
Online-Dienstleister haben oft bestimmte Limits, wie viel Geld in einem Vorgang oder innerhalb eines bestimmten Zeitraums gesendet werden darf. Zum einen wollen die Unternehmen ihre Kosten niedrig halten.
Auf der anderen Seite geht es darum, Betrug und Geldwäsche zu vermeiden. Wirst du bei einem Dienst Premiumkunde, stehen dir unter Umständen höhere Limits zur Verfügung.
Money Transfer – ja oder nein?
Wir denken, dass ein Transferdienstleister durchaus eine gute Ergänzung zum Geschäftskonto sein kann, wenn es darum geht, Geld ins Ausland zu überweisen. Nutzt du beides parallel, kannst du immer auf die günstigste Lösung zurückgreifen.
Fazit: Auslandsüberweisungen beim Geschäftskonto
Eine Auslandsüberweisung ist grundsätzlich nicht schwer durchzuführen und im SEPA-Raum ein Kinderspiel. Denn die Zahlung funktioniert wie eine reguläre Überweisung in Deutschland.
Grundsätzlich empfiehlt sich bei einem gewissen Buchungsvolumen die Kosten des eigenen Geschäftskontos mit denen anderer Anbieter zu vergleichen. Denn diese Kontonebenkosten können die Gesamtgebühren für das Businessgiro in die Höhe treiben.
Zu beachten ist auch die Dauer, wenn ins Ausland überwiesen wird. Zwei bis vier Tage sind einzukalkulieren bis das Geld beim Empfänger auf dem Konto ist.
Gut verglichen werden muss auch, wenn nicht in Euro überwiesen wird innerhalb von Europa oder in Drittländer. Denn hier fallen zusätzlich Gebühren für den Wechselkurs an.
Außerhalb des SEPA-Raumes muss nicht nur eine gewisse Transaktionsdauer, die pauschal nicht angegeben werden kann, einkalkuliert werden. Es fallen noch weitere Gebühren an – häufig berechnen die Banken einen gewissen Prozentsatz der Summe. Auch hier empfiehlt sich, nach einem günstigen Geschäftskonto Ausschau zu halten.
Unter Umständen kann ein sogenannter Transferdienstleister günstiger sein. Doch auch hier gilt es, die Anbieter gut zu vergleichen.
Beachtet werden muss die Meldepflicht bei Auslandsüberweisungen über 12.500 Euro. Damit auch hohe Beträge komplett transferiert werden können, müssen Bankkunden unter Umständen das Limit ihres Geschäftskontos anheben lassen oder den Betrag splitten.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
In welche Länder kann ich von meinem Geschäftskonto aus überweisen?
Grundsätzlich können Auslandsüberweisungen in jedes Land der Welt angewiesen werden. Besonders schnell und praktisch ist das im SEPA-Raum, da die Transaktion via IBAN exakt wie eine Inlandsüberweisung durchgeführt wird.
Was kostet eine Auslandsüberweisung?
Bei Privatkonten sind SEPA-Überweisungen kostenlos. Bei Geschäftskunden richten sich die Preise nach der Bank. Wer ein bedingungslos kostenloses Geschäftskonto führt, zahlt für SEPA-Überweisung ins Ausland keine Gebühren. Bei Banken, die jede Transaktion einzeln abrechnen, sind pro Überweisung zwischen 0,05 und 0,50 Euro einzukalkulieren. Außerhalb Europas gelten Pauschalpreise oder es wird ein prozentualer Anteil der angewiesenen Summe an Gebühren berechnet.
Gibt es ein Limit für Auslandsüberweisungen?
Im SEPA-Raum gibt es keine Limits für Auslandsüberweisungen. Allerdings sind bei den Banken bestimmte Tageslimits zu beachten. Höhere Beträge müssten in mehrere Teile aufgesplittet werden. Wir empfehlen, mit dem Bankberater Rücksprache zu halten und das Limit anheben zu lassen.
Was kostet eine Überweisung in die USA?
Eine Überweisung in die USA kann ins Geld gehen. Schickst du 250 Euro, können leicht Kosten von 30 Euro zusammenkommen. Da deutsche Banken das Geld in Euro schicken, bestimmt die US-Bank den Wechselkurs. Ist der schlecht und kommen noch 2 % Fremdwährungsgebühren hinzu, verursacht das bei 1.000 Euro schon 30 Euro an Zusatzkosten. Hinzu kommen Grundgebühren sowie weitere Gebühren von zwischengeschalteten Dienstleistern und Intermediärbanken. Hier hilft es, das richtige Geschäftskonto auszuwählen oder auf einen Transferdienstleister zurückzugreifen.
Gibt es Alternativen zur Auslandsüberweisung?
Es gibt verschiedene Online-Anbieter, die sich ausschließlich auf den Geldtransfer ins Ausland spezialisiert haben. Diese Anbieter werben mit günstigen Wechselkursen und geringeren Transfergebühren. Da es eine Vielzahl von Anbietern gibt, kann es keine pauschale Empfehlung für einen Dienstleister geben. Die Transferdienstleister stellen auf ihren Internetseiten Gebührenrechner bereit. Es lohnt sich, den Abgleich mit verschiedenen Anbietern und der Hausbank durchzuführen, um die günstigste Entscheidung zu treffen.
Welche Erfahrungen hast du mit Auslandsüberweisungen beim Geschäftskonto gemacht? Kannst du eine Bank empfehlen, die besonders günstig ist? Wir freuen uns, in der Kommentarspalte deine Erfahrungen zu lesen!